Ihre Geburtsberichte
Ann-Kathrin schrieb am 02.08.2017:
Liebe Sarah, liebe Julia und liebe Anika, |
Sarah schrieb am 03.04.2017:
Ich habe im Oktober meine Tochter im Geburtshaus Dortmund entbunden, und die Geburt war wirklich sehr schön! Bereits der große Bruder durfte im (Münsteraner) Geburtshaus das Licht der Welt erblicken, auch diese Entbindung war ein schönes Erlebnis, und so war ich gespannt, inwiefern sich die beiden Entbindungen ähneln würden.
Da beide Kinder in Geburtshäusern zur Welt kamen, beschreibe ich vielleicht kurz beide Geburten, auch für den Vergleich erstes Kind – zweites Kind.
Die erste Schwangerschaft war eine rundherum entspannte Zeit! Ich war schön, gesund, agil, immer unterwegs und fühlte mich überhaupt nicht beeinträchtigt. Vielleicht genau deshalb hatte ich in der 31. Woche dann auch Senkwehen, d.h. das Baby rutschte sehr tief ins Becken, sodass der Gebärmutterhals verstrich und der Muttermund sich auch schon 2cm öffnete. Deshalb hieß es nun: liegen! Ab dem Termin 37+0 durfte ich wieder mobiler sein, aber da ließ der Nachwuchs dann auf sich warten. Eine Woche vor Termin wachte ich nachts gegen 1h auf, weil die Fruchtblase geplatzt war. Etwa eine Stunde später setzten dann auch die Wehen ein. Meine Hebammen hatten im Vorfeld gemeint „Ruhe bewahren, erstmal abwarten, vielleicht noch frühstücken“, so versuchte ich noch zu schlafen. Mein Mann war Gott sei Dank schon seit einigen Tagen zum Schlafen ins Wohnzimmer übergesiedelt, weil ich mich nachts so viel umherwälzte – den ließ ich erst einmal schlafen. Er hätte mich nur unnötig nervös gemacht. Gegen halb 5 waren die Wehen dann so stark und häufig (alle 5min) geworden, dass ich Unterstützung wollte, weckte meinen Mann und rief unsere Hebamme Brigitte an, die mich ins Geburtshaus rief. Um 5h fuhren wir los, um halb 6 waren wir da. Dann wurden die Wehen tatsächlich erst noch einmal schwächer und ich versuchte zu schlafen bzw. zu frühstücken. Schlafen konnte ich nicht mehr (aber mein Mann im Nebenzimmer), das Frühstück konnte ich auch nur wenige Minuten bei mir behalten, dann kam alles wieder raus, und einen schrecklichen Durchfall bekam ich obendrein – als wollte der Körper jetzt nicht noch zusätzlich verdauen müssen. Irgendwann wurden die Wehen dann richtig stark und ich versuchte zu tönen. Das ging aber nur bis zu einer gewissen Schmerzgrenze, ich glaube, das war wirklich einer der unangenehmsten Momente – da man noch nicht aktiv werden und mitschreiben durfte. Zur Schmerzlinderung ließ Brigitte mir die heiße Badewanne ein und tat das wirklich gut! Nachdem ich in der Wanne Platz genommen hatte, war für mich klar: Hier komme ich erst wieder mit Kind raus! Ziemlich schnell schritt die Geburt dann auch so weit fort, dass ich endlich mitschieben durfte, das war viel leichter zu ertragen. Bloß der letzte Teil, sprich: die Austreibung des Köpfchens, zog sich ewig hin. Immer wieder Millimeterfortschritte in den Wehen, und dann Zurückrutschen in den Wehenpausen. Zugleich hatte ich das Gefühl, es zerreißt mich total. (Wegen der Frühgeburtsbestrebungen hatte ich auch erst ab 37+0 mit der Dammmassage beginnen dürfen.) Endlich, nach gefühlt einer Stunde Köpfchen vor – Köpfchen zurück, meinte Brigitte dann, es sei jetzt mal an der Zeit noch ein bisschen mehr zu schieben. So sammelte ich noch einmal Kräfte, und endlich wurde der Kopf geboren. Mit der nächsten Wehe dann die Schultern und der Rest des kleinen Babys. Wie war ich glücklich! Um so mehr, als ich nun endlich auch erfuhr, dass es ein kleiner Junge war. Neun Monate lang hatte ich es mir gewünscht und auch im Gefühl gehabt, Gewissheit gab es erst jetzt (wir wollten uns überraschen lassen). Das war um 9h. Wir blieben noch in der Badewanne liegen (jetzt merkte ich so langsam auch, dass das Wasser nicht mehr wirklich warm war…) und warteten die Nachgeburt ab, solange blieb Frederik auf meinem Bauch unter einem Handtuch liegen. Tatsächlich war bei der ersten Geburt der Damm gerissen und ich musste genäht werden. Während Brigitte mich versorgte, konnten Papa und Sohnemann sich schon einmal miteinander bekannt machen. Danach durfte der kleine Mann an die Brust, der glückliche Papa saß staunend daneben und unsere Hebamme fuhr zum Bäcker frische Brötchen holen. Gegen 13h machten wir uns auf den Weg nach Hause, und im Laufe des Tages sammelte sich neben Staunen, Erschöpfung und einem gewaltigen Glücksgefühl vor allem auch der Stolz in mir an: Wahnsinn, das hat dein Körper geschafft!
Die zweite Schwangerschaft verlief so ganz anders als die erste. Mir war von Anfang an sehr übel, ich musste einen Monat wegen Krankheit im Krankenhaus verbringen und dann weiter Medikamente nehmen. Insgesamt war ich deutlich ruhiger und weniger unternehmenslustig – sodass dieses Baby sich nicht vorzeitig absenkte. Die Geburt verlief dann aber sehr doch ähnlich zur ersten. 10 Tage vor Termin wachte ich gegen 3h auf mit Zwicken und Zwacken im Unterleib, ich dachte mir „Vielleicht sind das die Senkwehen“ und ging zur Toilette. Auf dem Weg zurück ins Bett platzte tatsächlich meine Fruchtblase. Ich legte mich erstmal wieder hin und dachte mir, wie gut dass mein Mann das nicht mitbekommen hat (der schlief wiederum auf der Couch). Hatte er aber! Kam zu mir ins Zimmer, ließ sich berichten – und wurde nervös. Ob ich nicht die Hebamme anrufen wolle? Nein, sagte ich, das könne noch dauern, hätte es ja letztes Mal auch. Er solle sich noch schlafen legen. Versuchte er auch, kam aber nach 5min wieder. Ob ich sie wirklich nicht anrufen wolle? Es sei ja immerhin das zweite Kind, würde sicherlich schneller gehen. Außerdem werde er mich nicht fahren können, weil er ja bei Frederik bleiben müsse. (Wir hatten mit Julia und Sarah abgesprochen, dass sie mich holen würden.) Um halb 4 gab ich auf und rief Julia an. Eine knappe Stunde später war sie bei uns, untersuchte mich (ich war die ganze Zeit liegen geblieben, weil das Baby sich ja noch nicht gesenkt hatte) und um 5h fuhren wir los. Um halb 6 waren wir im Geburtshaus, und auch diesmal ließen die Wehen erst einmal wieder nach. Julia und ich machten es uns gemütlich, tranken Tee und plauderten und ich hatte selbst das Gefühl, dass es noch ziemlich lange dauern könnte, weil die Wehen so schwach und selten geworden waren. Da klingelte das Telefon, ein weiteres Pärchen kündigte sich an und ich sollte mir überlegen, in welchen Raum ich wollte. Vorsichtshalber in den mit Badewanne, dachte ich mir (aber die sollte ich später nicht brauchen). Tatsächlich legte ich mich dann auch noch einmal schlafen, das war wohl gegen 7h. Natürlich schlief ich nicht mehr richtig ein, aber es war doch sehr entspannend, einfach nur in Ruhe und Wärme da zu liegen und den Dingen ihren Lauf zu lassen. Das Licht war gedämmt, Julia hatte eine Kerze angezündet und mich zugedeckt. Sehr wohlig und gemütlich war es. Und es tat mir gut, noch einmal ganz alleine und bei sich zu sein. Ganz ehrlich: Ich hatte mich vom Anfang der Schwangerschaft an darauf eingestellt, dass ich diese Geburt alleine würde durchstehen müssen. Ob das gut oder schlecht sein würde, wusste ich nicht zu beurteilen. Bei der ersten Geburt hatte ich es sehr schön und wichtig gefunden, dass mein Mann dabei war. Auch wenn er nicht viel tun konnte, als mir alle 5min ein neues Glas Wasser an die Wanne zu bringen. Aber in diesem Moment dachte ich mir: doch, alleine ist auch gut. Um halb 9 schaute Julia rein und meinte, sie müsse einmal kurz hoch zu den Kindern und sei gleich wieder da. Na, und just in dem Moment ging es bei mir wieder los! Richtig starke Wehen und sehr regelmäßig alle 4min. Ich versuchte zu tönen und mich gleichzeitig zu entspannen und so weit und offen wie möglich zu machen – und merkte auch, dass mir das gelingt (in diesem Augenblick dachte ich mir: Da zahlt sich das regelmäßige Yoga und Meditieren doch aus, man bekommt einfach ein anderes Bewusstsein für Körper und Geist). Als Julia eine Viertelstunde später wieder da war, sah sie gleich, dass ich schon gut dabei bin. Sie schlug mir vor, im Vierfüßlerstand mit Pezziball aufs Bett zu gehen, und das erwies sich als sehr gut. Während ich bei der ersten Geburt noch stark auf Brigitte und ihre Anweisungen angewiesen war, fühlte ich mich diesmal viel sicherer und konnte eher meinem Körpergefühl vertrauen. Ich wusste einfach, ab wann ich mitschieben darf und wann ich wie stark und lange schieben soll. Tatsächlich ging es beim zweiten Mal so rasend schnell, dass ich selbst überrascht war! Schon nach der zweiten Presswehe sagte Julia, man könne das Köpfchen schon sehen und spüren, ich solle doch einmal fühlen. Mit der dritten Presswehe war das Köpfchen geboren und mit der nächsten auch der Rest des kleinen Babys. Da war es halb 10. Und da lag das Mäuschen dann plötzlich vor mir, klein und nackt und niedlich - und diesmal ein Mädchen, genauso wie ich es mir gewünscht hatte und wie ich es diesmal im Gefühl gehabt hatte (auch beim zweiten Kind hatten wir uns überraschen lassen). Ich nahm Theresa auf den Arm und wir kuschelten uns ins Bett. Sie durfte gleich an die Brust und dann riefen wir erst einmal den Papa an, der schon auf dem Weg ins Geburtshaus war, nachdem er Frederik in die KiTa gebracht hatte. In der Zwischenzeit machte Sarah uns ein Frühstück, zu dem der Papa rechtzeitig ankam. Leider musste ich auch diesmal genäht werden (aber bloß, weil Theresa mit ihrem Köpfchen zugleich auch ein Händchen durchgeschoben hatte). Während Julia mich versorgte, nahm der stolze Papa sein Mädchen auf den Arm. Danach ging ich unter die Dusche, und um 13.30h fuhren wir glücklich nach Hause.
Die beiden Geburten in beiden Geburtshäusern waren für mich und wohl auch für die Kinder sehr schöne und entspannte Erlebnisse. Ich habe mich in der gesamten Zeit sehr wohl und geborgen gefühlt und konnte mich, soweit das unter Wehen möglich ist, völlig entspannen. Und genau deshalb sind wahrscheinlich auch beide Geburten so leicht und problemlos verlaufen. Danke an Brigitte und Beate aus dem Münsteraner Geburtshaus, Danke an Julia und Sarah
Kerstin schrieb am 23.12.2016:
Die Zeit der Schwangerschaft und auch danach, war so besonders, dass ich gerne daran zurückdenke: Beim Infoabend im Januar 2016 im Geburtshaus traute ich mir zwar noch nicht zu, ambulant ohne PDA zu gebären, aber Julias Aussage "Mäuse bekommen Mäuse, Hunde bekommen Hunde und Menschen bekommen eben Menschen" weckte meine Zuversicht, es klang simpel und logisch. Darüber hinaus half uns der Infoabend, der Rundgang durch das Haus, das Wissen, welche Hebammen mich bei der Geburt begleiten und nicht zuletzt vor allem die Atmosphäre insgesamt, bei unserer Entscheidung. Es erschien uns als guter Mittelweg, zwischen Hausgeburt und Krankenhaus. Letzteres kam für mich gar nicht in Frage, schließlich bin ich nicht krank, nur schwanger. So meldeten wir uns noch am selben Abend an. |
Aline schrieb am 17.11.2016:
Die Geburt unseres Sohnes im Geburtshaus verlief wunderbar und genau so, wie wir es uns im Vorfeld erhofft hatten. Die Betreuung durch Sarah und Julia war perfekt, sie boten Unterstützung und machten Vorschläge aber ließen uns gleichzeitig Raum selbst auszuprobieren und unseren eigenen Weg zu gehen. Durch die wunderschöne Geburt fällt es uns nun leichter die teilweise nervenaufreibende und sorgenvolle Zeit der Schwangerschaft in den Hintergrund zu rücken und die schönen Eindrücke im Gedächtnis zu behalten. |
Steffi und Gunther schrieben am 07.05.2013:
Wir sind so dankbar für die tolle Vorsorge, Geburtsbegleitung und Nachsorge!!!!
Unsere Tochter ließ einige Tage auf sich warten und unsere Hebamme war so geduldig mit uns Nervenbündeln, ertrug sogar diverse Fehlalarme.
Und als es dann endlich soweit war, das das kleine Mädchen kommen wollten waren die Umstände perfekt! Wir hätten es uns nicht besser vorstellen können, entspannter hätte unser Kind nicht geboren werden können, auch wenn sie über 2 Stunden danach noch heftigst protestierte.
Ich bedanke mich auch bei der 2ten Hebamme und entschuldige mich für etweige blaue Flecken.
Danke für alles!!!
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Maja schrieb am 17.04.2013
Hallo zusammen,
möchte Euch nun endlich mal von meiner Geburt im Geburtshaus Dortmund berichten. Doch dazu bedarf es einer langen Vorgeschichte:
Meine Schwangerschaften sind immer relativ problematisch gewesen. Ich habe alle 3 Male unter Schwangerschaftsdiabetes (ohne Insulin) und vorzeitigen Wehen gelitten und musste die ersten beiden Male auch im Krankenhaus liegen und an die Tokolyse. Meine ersten beiden Kinder kamen bei 35+3 und 37+0 im Krankenhaus zur Welt (beide Male PDA). Auch wenn die Geburten für mich ambulant und relativ unproblematisch waren, mussten die Kinder in die Kinderklinik. Merlin ganze 14 Tage, weil er ein Frühchen war, Lillian nur 3 Tage, weil wir abwarten mussten, ob sie nach der Einnahme von Antidepressiva Entzugserscheinungen bekäme.
Daher war mein größter Wunsch, mein drittes und voraussichtlich letztes Kind im Geburtshaus zu entbinden und auch endlich mal mitnehmen zu dürfen. Die Voraussetzungen dafür waren allerdings, dass ich es bis 37+0 schaffe und mein Diabetes weiterhin nicht insulinpflichtig wird.
Der errechnete Termin war der 09.02.2012, mein persönlicher Stichtag (37+0) war damit der 19.01. Leider gab es weitere Probleme in der Schwangerschaft. Ende November platzte mir durch Husten eine Rippe vom Rippenknorpel. Ab da hatte ich höllische Schmerzen, konnte mich kaum bewegen. Ich hatte ein Polyhydramnion (zu viel Fruchtwasser) und daher stand mein Brustkorb unter schrecklicher Spannung. Anfang Dezember und am 23. Dezember folgten 2 weitere Rippen. Ich ging am Stock! Gegen die starken Schmerzen bekam ich Tramal, ein Opoid, was mir zumindest die Schmerzen nahm und gute Laune machte. Für das Kind war die Dosierung relativ unproblematisch. Aber mehr konnte man einfach nicht machen.
Aber es gab da ja noch meine Frauenärztin, die mich verrückt machte. Sie ist absolut gegen Geburtshäuser und wollte mir unbedingt einreden, dass ich ein ganz kritischer Fall bin. Sie schob mein erhöhtes Fruchtwasser auf die Diabetes, zudem war sie der Meinung, das Kind sei viel zu groß und sprach sich gegen eine außerklinische Geburt aus. Zitat: "Oder nehmen sie auch ein totes Kind?"
Nur, war mein Diabetes super eingestellt und das Kind hatte zwar einen großen Kopf, aber der war genau so groß wie bei meinem Sohn zu dem Zeitpunkt und der hat einfach einen Dickschädel. Ich war der Überzeugung, dass das genetisch bedingt war und nicht eine "Fehlentwicklung".
Ein Spezialultraschall kurz vor Weihnachten gab mir recht und die Ärztin fand das Kind nur unwesentlich zu groß. Für die erhöhte Fruchtwassermenge konnte auch da kein Grund gefunden werden.
Eine große Stütze waren mir in der Zeit die Hebammen im Geburtshaus. Sie ermutigten mich, mich auf meine Gefühl zu verlassen und nicht auf irgendwelche Messwerte. Sie hatten zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, das Kind sei zu groß oder etwas anderes nicht in Ordnung. Sonst hätten sie mich für eine Geburtshausgeburt auch abgelehnt.
Nun war also die einzige Hürde noch, die 37+0 zu erreichen, also Samstag den 19.01. Mir ging es dreckig, richtig dreckig. Ich zählte die Tage, mein Brustkorb fühlte sich an, als ob noch weitere Rippen kurz vorm abspringen wären und ich wusste nicht, wie ich noch durchhalten sollte. Die ganze Woche vorher hatte ich abends Wehen und Zähneklappern und hatte das Gefühl, dass mein Körper in den Startlöchern steht. Aber ich wollte ja unbedingt durchhalten...
Freitag den 18.01. ging es mir schon morgens dreckig. Ich musste mich übergeben, hatte Zähneklappern und mein Kreißlauf war total unten. Mir war klar: Es ist Schluss, es geht los.... Wehen hatte ich noch keine^^
Nachmittags um 15 Uhr zog es etwas im Bauch. Ich rief im Geburtshaus an und zum Glück durfte ich kommen. Wegen ein paar Stunden würden sie mich nicht ablehnen. Immerhin waren es ja noch 9 Stunden bis zum 19.01.
Ich war also da und hatte leichte Wehen aber so richtig tat sich nix. Mumu war bei 2 cm. Bei meiner Tochter war er wochenlang bei 4 cm gewesen. Um 17 Uhr fuhren wir nochmal nach Hause, um dort zu baden, etwas zu essen und noch den Abend bei den Kindern zu verbringen. Um 20 Uhr sollten wir entscheiden, ob wir wiederkommen oder nicht.
Wir aßen also Pizza bzw. Salat, was sehr lecker war, aber ich hab alles wieder von mir gegeben. Ich hatte weiterhin Wehen, die etwas doller wurden, aber ich empfinde Wehen sehr lange als harmlos.
Wir fuhren also wieder hin. Um 20.30 Uhr waren wir zurück im Geburtshaus. Es lag Schnee. Innen war alles aufgeheizt und Kerzen brannten. Eine wunderbare Stimmung. Meine Hebamme Julia gab mir das Gefühl, als wäre mein Besuch das Schönste überhaupt, sie brachte uns Cola und ließ uns dann erstmal machen. Mein Mann und ich kuschelten, ich ging in die Wanne und die Zeit verging. Es war irgendwie nichts Halbes und nichts Ganzes. Zwar hatte ich Wehen, aber so richtig schmerzhaft war es nicht und es ging mir auch alles zu langsam voran. Meine anderen Geburten gingen mit 5 und 3 Stunden recht schnell und ich hatte Angst, dass es falscher Alarm war.
Um Mitternacht war der Mumu bei 4cm und ich war frustriert. Ich wollte nicht wieder nach Hause, ich wollte, dass es endlich losgeht. Julia war total süß, sie massierte mir lange den Rücken und meinte, dass ich mich durch meine Gedanken blockiere. Ich sollte loslassen, auch wenn die Wehen aufhören sei es nicht schlimm. Und so döste ich ein, während sie mich massierte und die Wehen hörten wirklich auf. Neben mir schnarchte mein Mann tief und fest...
Um 1.30 Uhr riss mich ein Schmerz und ein "Knall" aus dem Schlaf. Die Fruchtblase. Das hatte ich noch nie erlebt, sie war sonst immer geöffnet worden. Und dann ging es LOS! Ich hatte schlagartig nicht auszuhaltende Wehen!
Ich riss mir die Kleider vom Leib, weil mein Schweiß in Strömen lief. War ich bisher den ganzen Abend leise gewesen, jaulte ich plötzlich bei jeder Wehe (Hebamme: "Ach wie schön, das ist ja wie aus dem Lehrbuch"). Und ich fluchte und schrie und wollte nur noch sterben^^ (Geburtshäuser sollten verboten werden, ich will eine PDA, JETZT! Warum hat mich keiner gewarnt? Das war die größte Schnapsidee überhaupt, ich will sterben, gebt mir eine Waffe). Allerdings waren Julia und mein Mann beruhigt, denn jemand der so fluchen kann, ist nicht am Ende...
Julia versicherte mir, das ganze würde nicht lang dauern, das war aber für mich aus der Situation nicht ersichtlich. Ich hatte schließlich JETZT Schmerzen und sowieso kein Zeitgefühl. Sie hatte mich ermuntert auf einen Pezziball gebeugt zu knieen, da sie mir andere Geburtspositionen als das übliche Liegen nahelegen wollte. Ich fühlte mich aber ganz schrecklich im Knien, da ich mich so noch aufs Knien bzw. Gleichgewicht konzentrieren musste.
Irgendwann schrie ich: "Darf ich mich jetzt endlich hinlegen?" "Na klar darfst du, das war nur ein Vorschlag mit dem Knien"
Ich legte mich hin und plötzlich hatte ich wieder Kraft, Ich presste und nach einer Presswehe war der Kopf da, nach einer weiteren der Rest! Um 1.57 Uhr, also nur etwa eine halbe Stunde, nachdem meine Fruchtblase geplatzt war. Die zweite Hebamme Sarah hatte noch die letzten paar Minuten mitbekommen.
Ich bin trotz der schnellen Geburt nicht gerissen (bei den beiden anderen hatte ich beide Male einen Dammschnitt). Wir warteten noch auf die Plazenta, die sich als riesiges Monstrum herausstellte. Das war der Grund für das große Kind und viele Fruchtwasser gewesen! (meine Plazenta hatte ich hier bei urbia auch veröffentlicht, die findet ihr, wenn ihr nach "Foto" und "Plazenta" sucht).
Danach kuschelten wir und Julia bot uns an, Baguettes zur Stärkung in den Ofen zu schieben. Wir tranken aber nur Cola und aßen Knoppers und kuschelten. Obwohl ich Bela nicht stillen kann (Antdepressiva nach Geburt), hab ich ihn einmal angelegt, bevor ich meine Tabletten nahm. Es war ein schöner Moment.
Nach 3 Stunden durften wir nach Hause. Bela wurde gewogen und gemessen und angezogen (3300 Gramm, 48 cm und KU 35 cm). Für 37+0 ein strammer Bursche^^ Wir bekamen noch eine Kerze, die während des ganzen Abends gebrannt hatte mit. Eine der Hebammen hat diese inzwischen mit Wachsfüßen verziert und mit Namen und Datum versehen. So eine schöne Erinnerung :-)
Um 5.30 Uhr kamen wir zuhause an, weckten unsere großen Kinder und kuschelten uns alle zusammen ins Bett. Meinen Rippen ging es durch den Druckverlust schlagartig besser und auch Klein-Bela war topfit. Ich bin so dankbar für dieses wunderbare Geburtserlebnis, was mich für die schwierige Schwangerschaft entschädigt hat.
Natürlich war es schmerzhafter als mit PDA aber es waren immerhin nur 27 Minuten schlimme Schmerzen. Die waren zwar wirklich sehr schlimm, aber was sind schon 27 Minuten im Nachhinein?
Mittlerweile ist Bela 3 Monate alt und das entspannteste und friedlichste meiner Kinder. Wer weiß, ob nicht der schöne Start in die Welt dazu beigetragen hat :-)
Ich würde immer wieder ind Geburtshaus gehen, aber momentan ist ein 4. Kind nicht in Planung.
Liebe Grüße
Maja mit Merlin (9), Lillian (bald 5) und Bela (3 Monate)
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Jenny schrieb am 02.02.2013
Nach nicht so schönen Erfahrungen im Krankenhaus und mit den Ärzten haben auch wir uns entschlossen unseren Sohn im Geburtshaus auf die Welt zu bringen. Schon die Betreuung im Vorfeld war einfach nur klasse. Man konnte sich kennen lernen und hat sich gut aufgehoben gefühlt. es ist einfach eine ganz familiäre Atmosphäre. |
Sarah schrieb am 21.12.2012:
Das Geburtshaus war für uns genau der richtige Ort. Sowohl mein Mann, als auch ich haben uns dort schon während der Vorsorgeuntersuchungen sehr wohl gefühlt. Unter der Geburt habe ich die individuelle Betreuung, die tollen Gerüche und die schon vertraute Umgebung sehr genossen. Die Hebamme hat mich bestärkend begleitet, so dass ich unseren Sohn selbstbestimmt und nach meinem eigenen Tempo auf die Welt bringen konnte. Auch die Minuten und Stunden nach der Geburt wurde unserer kleinen Familie genug Raum und Ruhe geboten einander kennen zu lernen. Wir haben uns zu jeder Zeit sicher und aufgehoben gefühlt. Vielen Dank.
Wir freuen uns auch über Ihren Bericht.
Schreiben Sie uns, wie Sie die Geburt im Geburtshaus, Krankenhaus oder Zuhause erlebt haben.
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